Vom Alpina
in den Schnee

Bruno Strolz
erzählt

Der Skiführer für goldene Momente

Bruno bekam mit drei Jahren seine ersten Ski. Er war anfangs nicht wirklich begeistert vom Skifahren.

Eines Tages schickte mich meine Mutter hinaus zum Skifahren über die Rampe von unserem Heustadel. Mausallein war ich im Schnee­gestöber unterwegs. Als es mir zu dumm wurde, habe ich meine Ski ausgezogen und sie mitten im großen Feld deponiert. Die kommenden Tage schneite es so wild, dass eine große Menge Schnee meine Ski bedeckte. Damit war das Skifahren für diesen Winter erledigt. Erst im Frühjahr gab die Schnee­schmelze meine Ski wieder frei.

Wie ist aus diesem Spitzbub ein Könner mit Leidenschaft geworden?

Ab dem siebten Lebensjahr war ich beim Lecher Skitraining dabei. Bin Rennen gefahren. Vor allem bin ich mit meinen Freunden überall, auch viel abseits der Piste, unterwegs gewesen. Mit Mitte 20 habe ich die staatliche Skilehrer- & Skiführer-Ausbildung gemacht. Man sagt, diese sei die schwerste Ausbildung in diesem Kontext weltweit. Ich habe mich auf die Aufnahmeprüfung gut vorbereitet und war in einer Topform. Nach zwei Jahren Ausbildungszeit war ich einer der besten Absolventen.

Über viele Winter warst du in der Skischule Lech engagiert. Wer waren deine Gäste?

Ich habe zuerst Gruppenunterricht gegeben. Später war ich nur mehr mit Privatgästen aus der ganzen Welt unterwegs, mit Familie Golding aus London, Familie Bernasconi aus Buenos Aires, Familie Kneisel aus Bosten oder mit der Familie von Tommy Hilfiger. Mein berühmtester Privatgast war über viele Jahre Lady Diana, the Princess of Wales.

Vom Wald
in den Kamin

Bruno Strolz
erzählt

Der Holzer im eigenen Wald

Das Holz im offenen Kamin des Boutiquehotels Alpina stammt aus dem Wald im Bereich der nahen Ski-Abfahrt über das Madloch von Zürs nach Lech.

Die eingesessenen Familien (7 an der Zahl) in der Parzelle Omesberg, wo auch das Alpina beheimatet ist, haben bestimmte Weide-, Wasser- und Holzbezugsrechte. Wald und Weide werden in der Alpe Gstüat gemeinschaftlich bewirtschaftet. Ich bin der sogenannte „Alpmeister“, der alles organisiert und zusammenhält.

Wie wichtig waren diese Holzbezugsrechte für deine Vorfahren und ihre Landwirtschaft?

Sie brauchten das Holz für den Hausbau, den Stallbau und für die Scheunen in den Bergmähdern. Überlebenswichtig war es zum Heizen im Winter.

Wie kommt heute das behagliche Feuer in den Kamin im Alpina?

Noch heute gehe ich mit meinem Sohn Severin und meinem Patenkind Johannes Strolz (Olympiasieger 2022/Peking) im Sommer zum Holzfällen. Die Bäume werden markiert und mit Nummern versehen. Das Los entscheidet über die Verteilung der Holzanteile an die einzelnen Häuser im jeweiligen Jahr. Ein großer Teil von meinem Brennholz wird für das offene Kamin im Alpina verwendet

Vom Bauernbub

zum Gastgeber

Bruno Strolz
erzählt

Die Ursprünge des Hotel Alpina

Das Alpina war das Stammhaus der Familie Strolz in Lech. Bruno hat es in seiner ursprünglichen Kubatur neu errichtet.

Ich bin an einem sonnigen Sommermorgen auf die Welt gekommen. Mein Vater Artur war an diesem Tag in Zürs beim Mähen unserer Bergwiese. Das Alpina war unser Zuhause und zugleich ein Gästehaus. Meine Mutter Ingrid hat die Gäste betreut und verwöhnt. In diesem Umfeld von Landwirtschaft und Gastgeben bin ich aufgewachsen, sehr behütet und sehr bescheiden.

Wie hast du deine Kindheit im Alpina erlebt?

Bereits mit drei Jahren bin ich jeden Tag in der Früh und am Abend mit meinem Vater in den Stall gegangen. Mein „Resort“ waren die Kälber. Dafür war ich verantwortlich. Füttern und putzen. Im Gästehaus Alpina habe ich die Spielsachen der Gästekinder bewundert, von denen wir nur träumen konnten. Mein Bruder und ich hatten dafür unsere Tiere im Stall – die Kühe, Pferde, Schweine, Hühner und unseren Schäferhund Tasso.

Es folgten Jahre im benachbarten Hotel Schmelzhof und dann deine Rückkehr ins Alpina. Was hast du aus deinem ursprünglichen Zuhause gemacht?

Schweren Herzens musste ich 1999 das ursprüngliche Alpina abreißen und neu aufbauen. Die alte Stube habe ich bewahren und wieder einbauen können. Brauchbares Holz habe ich beispielsweise für Fußböden verwendet. Das Alte wurde achtsam ins Neue integriert. Authentisch, einmalig und nicht kopierbar. Davon profitiert das Alpina bis heute.